Fortbildung für Zertifizierte Natur- und Landschaftsführer in Brandenburg an der Havel

Am 23. und 25. März fand im Café Restaurant Marienberg in Brandenburg an der Havel eine Fortbildungsveranstaltung für Zertifizierte Natur- und Landschaftsführer (ZNL) statt. Diese Experten wurden in Schutzgebieten ausgebildet und sind nun als Botschafter ihrer Region tätig. Sie vermitteln Natur- und Kulturerlebnisse durch geführte Ausflüge, Wandertouren, Kanutouren und Stadtführungen.

Die ZNL in den Nationalen Naturlandschaften (NNL) werden gemäß den bundesweiten BANU-Richtlinien ausgebildet (Link). Um das Zertifikat nach fünf Jahren verlängern zu können, müssen jährliche Fortbildungen und eine Hospitation nachgewiesen werden. Am 23. März kamen sechs Mitarbeiter aus fünf der Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs zusammen, die mit ZNLern in ihren Schutzgebieten arbeiten. Zwei Tage später waren zehn ZNLer aus ganz Brandenburg zu Gast, die in diesem eintägigen Theorie- und Praxisseminar dazu ausgebildet wurden, in Zusammenarbeit mit den Verwaltungen Hospitationen durchzuführen.

An beiden Tagen fand ein reger Austausch über die bisherige Zusammenarbeit mit den ZNLern und ihren Hospitationen statt. Elisa Igersheim berichtete beispielsweise, dass im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg bereits Kriterien und Methodik für Hospitationen entwickelt und erfolgreich umgesetzt wurden. In idealen Fällen fanden die Hospitationen gemeinsam mit einem Mitarbeiter aus einer Schutzgebietsverwaltung und einem ausgebildeten ZNLer statt, der sein praktisches Wissen einbringen und den Verwaltungsmitarbeiter unterstützen konnte.

Die Bedeutung des Begriffs Hospitation wurde diskutiert und klargestellt. Es handelt sich dabei nicht um eine Art Prüfung, sondern um einen kollegialen Austausch auf Augenhöhe, der eine zusätzliche Unterstützung für die ZNLer darstellt. Auf dieser Grundlage wurden Formulierungshilfen für erfolgreiche Hospitationen erarbeitet, die keinen belehrenden Charakter haben. Besonders hervorgehoben wurde der respektvolle Umgang mit den ZNLern, die hospitiert werden.

Anschließend setzten sich die Teilnehmer mit der im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg entwickelten Methodik und ihren Kriterien auseinander, die zukünftig auch in anderen Schutzgebietsverwaltungen angewendet werden sollen. Nach dem theoretischen Teil fanden praktische Hospitationen statt: Am 23. März führte Maren Brodersen die Gruppe durch die ehemaligen Flächen der Bundesgartenschau in Brandenburg, während am 25. März Ellen Beuster den „grünen Mantel“ Brandenburgs präsentierte und die Teilnehmer durch die Parks und Grünanlagen der Stadt führte.

Nach den Führungen wurden die Erlebnisse gemeinsam ausgewertet, und die Teilnehmer übten sich im Formulieren von konstruktivem Feedback. Ziel war es, die ZNLer, die hospitiert wurden zu unterstützen und ihre Fähigkeiten als Natur- und Landschaftsführer weiter zu entwickeln.

Zum Abschluss der erfolgreichen Fortbildungen fand eine Reflexionsrunde statt, in der die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, den Tag und ihre persönlichen Erfahrungen zu besprechen. Die Veranstaltungen wurden vom Landesamt für Umwelt organisiert und boten den Teilnehmenden wertvolle Impulse für ihre weitere Arbeit in den Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs.

Interessenten, die sich für eine Fortbildung zum Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer in einer Brandenburger Naturlandschaft entscheiden möchten, können sich an die zuständige Schutzgebietsverwaltung (https://www.natur-brandenburg.de/) oder an den Verein der Naturführenden Brandenburg (https://naturfuehrende-brandenburg.de/) wenden, um weitere Informationen zu erhalten und sich für entsprechende Kurse anzumelden.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 26.04.2023