Freiwillige berichten: Wurm ist nicht gleich Wurm!

Die Bundesfreiwilligen im Biosphärenreservat führen zusammen mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) Bodenanalysen durch. Auf Versuchsflächen des Energiepflanzenanbaus erfassen sie Bodenparameter wie Feuchtigkeit und Temperatur und auch Regenwürmer werden gezählt. Die Untersuchungen dienen künftigen Anbauempfehlungen. Bundefreiwilliger Detlef berichtet.

„Helfer zum Regenwurm sortieren gesucht. Im Rahmen des Projektes zum Anbau mehrjähriger Energiepflanzen sollen ab dem 25.4.2022 auf den Flächen mit Durchwachsener Silphie und Wildpflanzen die Regenwürmer untersucht werden.“

Unser Interesse wird durch diese Information des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) e.V. geweckt. So machen wir uns vom 25.-27.04.22 auf den Weg nach Legde und Lütjenheide. Wir, das sind drei Bundesfreiwillige von der Biosphärenreservatsverwaltung in Rühstädt, weitere Helfer aus der näheren Umgebung gehören dazu.

Im Projekt werden die Böden von Versuchsanbauflächen mehrjähriger Energiepflanzen untersucht. Auf Probeflächen in der Prignitz erfassen Helfer die Regenwurmbestände und führen Bodenanalysen durch. Unsere Tätigkeit ist die Entnahme von Bodenproben, die Aufnahme von Bodenparametern (Feuchtigkeit und Temperatur) und die Entnahme von Regenwürmern.

Für die Probenentnahme heben die Helfer im Durchmesser ca. 50cm große und 20cm tiefe Löcher aus. Die Freiwilligen fügen dem entstandenen Loch einer Senflösung zu. Diese Lösung dient dem Anlocken der tiefer lebenden Regenwürmer. Die Regenwürmer werden anschließend in mit Zellulose und Wasser vorbereitete Probegläser für weitere Untersuchungen bereitgestellt. Nachdem die Beprobung erfolgt ist, wird je Probeloch die Temperatur gemessen und eine Bohrprobe zur Bodenfeuchtemessung im Labor entnommen.

Danach geht es zum Sortieren auf das Gelände der Agrarproduktivgenossenschaft Abbendorf nach Legde. An langen Tischen wird das Probenmaterial ausgeschüttet und die Suche nach den Regenwürmern kann beginnen. Wir lernen: Nicht nur die Würmer sind von Bedeutung, sondern auch die ca. 3-4mm großen Kokons sollen gesammelt werden. Aus diesen Kokons entsteht der Regenwurmnachwuchs. Außerdem sammeln die Helfer verschiedene Regenwurmarten: Der Ackerwurm (in der oberen Probenschicht) und der Tauwurm (Gemeiner Regenwurm in der unteren Probenschicht). Weitere Arten ermitteln Mitarbeiterinnen im Labor. Regenwurm ist also nicht gleich Regenwurm!

Nach drei interessanten Tagen sind die Proben verarbeitet und den Wissenschaftlern in Berlin stehen die Daten für die Untersuchung, die Auswertung und die zukünftigen Anbauempfehlungen zur Verfügung.

Autor Detlef ist Bundesfreiwilliger im Biosphärenreservat in der Verwaltung in Rühstädt und arbeitet gerne im Feld.

 

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 29.04.2022