Naturnahe Naherholung – Umfrage im Raum Wittenberge

Wie lassen sich Naturschutz und Naherholung miteinander vereinen? Wie kann ein Ort, der von Bürgerinnen und Bürgern rege besucht wird, so gestaltet werden, dass Flora und Fauna geschont und erhalten werden? Diesen Fragen widmet sich eine Studentin der Umweltwissenschaften in ihrem Projekt zum Gebiet an der ehemaligen Wahrenberger Fähre. Die Studentin Maren Andresen aus Oldenburg absolviert derzeit ein dreimonatiges Praktikum in der Verwaltung des Biosphärenreservates.

Das Areal in der Elbschleife westlich von Wittenberge ist ein wichtiger Rückzugsort für typische Arten der Elbtalaue. In dem Gebiet sind Teile der einst weit verbreiteten Hartholzaue erhalten geblieben und sollen gemäß Managementplan auf weiteren Flächen wieder entwickelt werden. Ebenso finden sich dort Flächen von Brenndolden-Auenwiesen, einem weiteren FFH-Lebensraumtyp. FFH steht dabei für „Flora-Fauna-Habitat“. Die Erhaltung dieser FFH-Lebensräume liegt im Interesse der Gemeinschaft und wird in den Managementplänen festgelegt.

Zum Anziehungspunkt für Erholungssuchende wird dieser Ort durch den direkten Zugang zur Elbe, der zwar stadtnah und doch umgeben von Natur ist. Der alte Fähranleger erlaubt einen szenischen Rundumblick auf das Wasser und in die angrenzende Auenlandschaft. Je nach Wasserstand liegt am Ufer der Sandstrand frei und lädt im Sommer zum Verweilen ein. Gerade für Anwohnerinnen und Anwohner aus der näheren Umgebung ist dies ein beliebter Ort, um ein Picknick oder nach einem langen Arbeitstag die letzten Sonnenstunden zu genießen.

Gestört wird die Idylle von herumliegendem Müll. Zudem halten sich nicht alle Besucherinnen und Besucher an die Wegeführung und stören – sicherlich aus Unwissenheit – die empfindliche Flora und Fauna. Auch die Infrastruktur vor Ort weist Mängel auf und bedarf zum Teil Erneuerung.

Das Ziel des studentischen Projektes ist es, vor diesem Hintergrund einen Gestaltungsvorschlag zu finden, der den verschiedenen Nutzungsansprüchen gerecht wird. So soll der attraktive naturnahe Zugang zur Elbe ebenso erhalten bleiben wie der sensible Lebensraum für regionaltypische Flora und Fauna.

Die Grundsätze des Biosphärenreservates geben die Schritte vor: Es gilt, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Lösungen für einen Ort zu finden, der für Mensch und Natur als Rückzug dient. Darum werden Vertreterinnen und Vertreter dieser verschiedenen Interessen in den Prozess involviert. Die Stadt Wittenberge nimmt als Kooperationspartner des Biosphärenreservates eine besondere Rolle im Projekt ein. Über eine Online-Umfrage können Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung und ihre ganz persönliche Perspektive auf das Gebiet an der Wahrenberger Fähre mitteilen.

Die Teilnahme ist möglich unter https://ogy.de/UmfrageWahrenbergerFaehre

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 14.04.2022