Landschaftsentstehung

Das heutige Relief der unteren Mittelelbe Elbelandschaft formten die Eiszeiten, in denen das Eis von Skandinavien zu den Mittelgebirgen vorstieß. Die gewaltigen Gletscher der vorletzten Kaltzeit, der Saale-Eiszeit vor ca. 200.000 bis 125.000 Jahren, hinterließen nach ihrem Abschmelzen bis zu hundert Meter mächtige Schuttmassen aus Kies, Sand, Lehm und Steinen. Erst in der letzten Kaltzeit, der Weichseleiszeit vor ca. 70.000 bis 10.000 Jahren, fand die prägende Gestaltung des heutigen Landschaftsbildes statt.

Skandinavische Eismassen erreichten nur noch den Ostseeraum. In der Elbregion, am Rande der Gletscher, lag der Boden unter Dauerfrost. Das Schmelzwasser konnte nach Abtauen der Gletscher nicht versickern und musste sich den Weg an der Oberfläche suchen. Gewaltige Wassermassen vereinten sich zu einem mächtigen Elbe-Nordseestrom, der alles mit sich riss, was zu einer Eintiefung des Urstromtales führte. Erst später erfolgte dort wieder die Ablagerung von Sanden und Kiesen zu einer 20 bis 40 Meter mächtigen Schicht.

Nach Wegschmelzen des Eises gab es zunächst keine Vegetation. Der Wind konnte daher Sand weit verwehen und so entstanden am Rand des Urstromtals Binnendünen. Mit der Klimaerwärmung breitete sich dann Wald aus, der schließlich fast flächendeckend vorkam. In der Elbaue bildeten sich ausgedehnte Auwälder. Die zunehmende Besiedlung (auch weiter flussaufwärts) und damit verbunden ausgedehnte Waldrodungen führten zu Erosion. Vor allem bei Hochwasser wurde Boden abgespült, der sich im Mittel- und Unterlauf erneut ablagerte. Daraus bildete sich im Laufe der Zeit die Auenlehm und -tonschicht, die für die heutige Elbaue in Brandenburg typisch ist. Die Aufhöhung der Elbaue durch den angelagerten Boden hatte wiederum Folgen für die Niederungen der kleinen Elbzuflüsse: Hier konnte das Wasser schlechter in Richtung Elbe abfließen. Es blieb länger stehen und Moore entstanden.