Landwirtschaft

 

Das Gebiet des brandenburgischen Elbtals ist hauptsächlich durch die Niederungen der Elbe und deren Nebenflüsse geprägt. Die hier vorkommenden Böden sind zeitweise überschwemmt oder vom Grundwasser beeinflusst, so dass sie hauptsächlich als Grünland genutzt werden (56 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche).

Der Grünlandreichtum hatte im vergangenen Jahrhundert auch eine überregionale Bedeutung (Pensionstierhaltung, Jungrinderaufzucht). Heute erfolgt die Nutzung hauptsächlich durch Beweidung (weitverbreitete Mutterkuhhaltung) und Mahd. Der größte Teil des Grünlands wird extensiv oder sogar nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet. Bei diesen Bewirtschaftungsweisen wird u.a. auf den Einsatz von chemischen Stickstoffdüngemitteln und Pflanzenschutzmitteln verzichtet. Den Landwirten wird über die Programme der Agrar-Umweltmaßnahmen oder den Vertragsnaturschutz ein Ausgleich für entgangenen Gewinn oder für entstandenen Mehraufwand gezahlt.

Weitere Maßnahmen sorgen z.B. dafür, dass wiesenbrütende Vögel, Insekten und Amphibien ohne Gefährdung durch die landwirtschaftliche Nutzung für Nachwuchs sorgen können. Auch für botanische Kostbarkeiten wie die Stromtalpflanzen ist diese Bewirtschaftungsweise ist eine Voraussetzung dafür, dass sie erhalten bleiben.

Im Biosphärenreservat ist das Landschaftsbild auch von Kopfweiden, einzeln stehenden Bäumen (Solitäre), Feldgehölze und Hecken geprägt. Streuobst findet sich auf Wiesen, an Dorf- und Wegrändern. Landwirtinnen und Landwirte sowie Privatpersonen sind bemüht, mit und ohne Fördermittel diese zu erhalten und neu anzulegen. Auch wenn deren wirtschaftliche Nutzung jahrelang nicht lohnend war, gehören sie zur ländlichen Kultur, nach wie vor mit dem Potential, Energie, Nahrung oder Einkommen erzeugen zu können.