Sommeraktion

Sommeraktion im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Die Sommeraktion im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe begeistert seit über einem Vierteljahrhundert junge Menschen für die großen und kleinen Naturwunder vor unserer Haustür. Die Sommeraktion ermöglicht den Bewohnerinnen, Bewohnern und Gästen des Biosphärenreservates die wundervolle Natur der Elbauen bewusst zu erleben und tief einzutauchen in die Faszination der biologischen Vielfalt - und zeigt was jeder für deren Erhalt beitragen kann.

Die erste Aktion startete im Jahr 1995: im "Sommer mit Schwalben" zählten Groß und Klein von 4 bis 88 Jahren, die Nester der Mehl- und Rauchschwalben. Was als einmalige Aktion geplant war, setzte sich aufgrund der großen Resonanz weiter fort. Unter wechselnden thematischen Schwerpunkten angefangen mit Tiergruppen (z.B. Schwalben, Fledermäuse, Heuschrecken) über Lebensraumtypen (z.B. Boden, Wasser) bis hin zu globalen Themen der Dekaden „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Biologische Vielfalt“, (z.B. Gesundheit, Mobilität, Klimawandel), konnten sich die Teilnehmenden viel Wissenswertes über die heimische Natur aneignen und spannende Geschichten erleben. Mit der nötigen Portion Kreativität und Fachwissen geben die Rangerinnen und Ranger sowie die Mitarbeitenden der Besucherzentren bis heute der Sommeraktion ihren einmaligen Charakter.

Erfahre hier mehr über die Sommeraktionen der letzten 25 Jahre:

In jedem Jahr der Sommeraktion veröffentlichten die Organisatoren ein Mitmach- oder Begleitheft. Spannende Informationen zu bestimmten Arten, Rätsel oder Geschichten füllten diese kleinen Wegweiser eines jeden Aktionssommers. Hinter jedem Link verbirgt sich ein Mitmachheft und kann heruntergeladen werden.

Die Sommeraktionen der Jahre 1995 bis 2023

Sommeraktion 2024: Mit Theo Tagpfauenauge durch das Biosphärenreservat

Die diesjährige Sommeraktion begleitet Theo Tagpfauenauge durch sein Zuhause: das Biosphärenreservat. 

Doch was genau ist eigentlich ein Biosphärenreservat? Und was ist das Besondere an unserem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe?

Theo nimmt uns mit durch verschiedene Lebensräume: Wald, Wasser und Wiese werden genauer unter die Lupe genommen.

Gemeinsam mit Theo lösen wir zahlreiche Rätsel. Welche Frucht gehört zu welchem Baum? Wer frisst eigentlich wen? Warum ist eine Löwenzahnwiese fett, aber arm und eine magere Wiese reich? Sah unsere Landschaft schon immer so aus wie heute? Und was hat das alles mit den Nachhaltigkeitszielen für eine bessere Welt zu tun?

Wir laden Schulen, Kitas, Familien und Kinder dazu ein, diesen und vielen weiteren Fragen auf den Grund zu gehen.

Wenn Sie ebenfalls Interesse an einem Projekttag im Rahmen der Sommeraktion mit den Rangerinnen und Rangern des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-Brandenburg haben, melden Sie sich gerne unter elbtalaue(at)naturwacht(dot)de

 

Das UNESCO-Biosphärenreservat – Theos Zuhause

Biosphärenreservate sind große Schutzgebiete. Dort soll der Lebensraum von Tieren und Pflanzen bewahrt werden. Das Besondere ist allerdings, dass man im Biosphärenreservat sogenannte Kulturlandschaften schützt. Das sind Landschaften, auf die der Mensch Einfluss genommen hat. Früher war die Prignitz von dichten Wäldern bewachsen. Entlang der Elbe wuchs auch Wald, der sogenannte Auwald. Menschen haben dann viele Bäume gerodet, um daraus Häuser zu bauen, Feuer zu machen oder einfach um Platz für Landwirtschaft zu schaffen. Sie haben Felder und Wiesen angelegt, um Ackerbau zu betreiben und Tiere grasen zu lassen. Heute ist die Prignitz ein Mosaik verschiedener Lebensräume: Wälder, Felder, Wiesen, Teiche und Tümpel reihen sich entlang der Elbe aneinander. Durch diese Vielfalt finden hier jede Menge Tiere ein Zuhause. Und auch der Mensch soll nicht zu kurz kommen. Er darf hier naturverträglich wirtschaften, Landwirtschaft betreiben und Fischen. Mensch und Natur sollen im Biosphärenreservat also Hand in Hand leben und gut miteinander klarkommen.

Und was ist jetzt UNESCO?

Die UNESCO ist eine Kommission, die Biosphärenreservate auszeichnet. Wenn ein Biosphärenreservat ein UNESCO-Biosphärenreservat ist, dann heißt das, dass diese Region ein Vorbild für andere sein soll. Hier spielen Nachhaltigkeit, Forschung und Bildung eine besondere Rolle. Die Rangerinnen und Ranger tragen hierzu einiges bei. Sie erforschen Arten und bringen Kindern und Erwachsenen bei Führungen oder in AGs die heimische Natur näher.

Theo Tagpfauenauge auf der bunten Wiese

Wiesen sind nicht immer bunt. Manchmal sehen sie auch ziemlich eintönig und langweilig aus. Selbst eine Wiese, auf der jede Menge Löwenzahn blüht, ist für Insekten nicht sonderlich spannend. Insekten bevorzugen eine bunte Vielfalt. So geht es auch Theo Tagpfauenauge und seinen Freunden. Wenn viele verschiedene Pflanzenarten blühen, finden sie jede Menge leckeren Nektar!

Doch was bestimmt, welche Pflanzen auf einer Wiese wachsen? Der Boden, aus dem die Pflanzen ihre Nährstoffe ziehen, hat einen großen Einfluss auf die Pflanzenvielfalt. Auch, ob der Boden gut Wasser speichern kann, spielt eine entscheidende Rolle. Manche Pflanzen kommen gut mit Trockenheit klar, andere stören sich nicht an nassen Füßen.

Auch Dünger kann einen großen Einfluss auf die Pflanzen haben. Wenn eine Wiese gedüngt wird, damit viel Futter für Kühe, Pferde und Schafe wächst, breitet sich zum Beispiel der Löwenzahn besonders stark aus. Viele andere Pflanzen, wie der Natternkopf oder die Heidenelke, kommen mit so vielen Nährstoffen nicht gut klar. Sie werden dann vom Löwenzahn von der Wiese verdrängt. Dann ist so eine Wiese zwar „fett“, wegen des ganzen Düngers, aber „arm“, weil kaum Pflanzenarten dort wachsen.

Eine ungedüngte Wiese ist „mager“, weil es dort nicht so viele Nährstoffe gibt, aber „reich“ an Pflanzenarten.

Nun kann jede und jeder bei sich vor der Haustür oder neben der Schule nachschauen: Wie sieht die Wiese dort aus? Ist es eine reiche oder eine arme Wiese? Vielleicht findet ihr ja sogar einige von Theos Lieblingspflanzen wieder. Blühen bei euch auf der Wiese Wegwarte, Natternkopf oder Wilde Möhre?

Theos Tipp gegen juckende Mückenstiche

Als ihr die Wiesen in eurer Umgebung genauer unter die Lupe genommen habt, ist euch vielleicht der Spitzwegerich aufgefallen. Er wächst bei uns ziemlich häufig und hat keine großen Ansprüche. Aber er kann eine ganze Menge! Spitzwegerich enthält Stoffe, die gegen Jucken und Entzündungen helfen. Wird man auf einem Spaziergang von einer Mücke gestochen, kann es helfen, Spitzwegerich zwischen den Fingern zu zerreiben und auf den Stich zu geben. Ihr könnt allerdings auch eine richtige Salbe aus Spitzwegerich herstellen. Die könnt ihr dann im Kühlschrank lagern und den ganzen Sommer nutzen.

Eine Pflanze mit Superkräften: Spitzwegerich-Salbe gegen juckende Mückenstiche

Spitzwegerich ist eine Super-Pflanze. Er kann fast überall wachsen und hat außerdem Superkräfte. Spitzwegerich hilft nämlich gegen Jucken und Brennen, z.B. bei Mückenstichen.

Spitzwegerich erkennst du an den parallel verlaufenden Blattadern. Schaue dir, wenn du unsicher bist, Bilder davon in Bestimmungsbüchern oder im Internet an.

Mit etwas Übung erkennst du Spitzwegerich super einfach und kannst ihn selbst sammeln, um daraus eine heilende Salbe herzustellen.

Dazu brauchst du Folgendes:

  • 3 Hand voll Spitzwegerich

  • 100 ml Olivenöl

  • 12 g Bienenwachs

  • Kochtopf

  • 2 Saubere Einmachgläser

  • Feines Sieb

  • Löffel

  • Salbentiegel oder kleines Schraubglas

So funktioniert es:

  • Sammle draußen frischen Spitzwegerich

  • Fülle diesen zusammen mit dem Öl in das Einmachglas

  • Stelle das Glas in einen Kochtopf mit Wasser

  • Erhitze das Wasser. So wird das Öl im Glas schonend erhitzt

  • Das Wasser sollte für eine Stunde warm gehalten werden, aber nicht wirklich kochen

  • Nimm das Glas aus dem Topf und gieße das Öl durch ein Sieb in das andere Einmachglas

  • Nun hast du eine sogenannte Spitzwegerich-Tinktur: die Wirkstoffe der Pflanze sind durch das Erhitzen ins Öl übergegangen

  • Gib das Bienenwachs ins Öl. Stelle das Glas wieder zurück in den Topf mit Wasser

  • Erhitze es leicht und rühre ab und zu bis das Wachs geschmolzen ist

  • Nun ist die Salbe fertig. Du kannst sie in deinen Salbentiegel oder ein kleines Schraubglas füllen und im Kühlschrank lagern.

Anwendung:

Trage die Salbe, wann immer du sie benötigst, auf juckende Mückenstiche auf. Sie kühlt und beruhigt die Haut und lindert das Jucken innerhalb von Sekunden.

Theo Tagpfauenauge im Auwald

Theo mag Auwälder besonders gerne. Auwälder sind keine gewöhnlichen Wälder. Sie wachsen direkt am Fluss und werden hin und wieder überschwemmt. Das schadet den Wäldern aber nicht, denn dort wachsen Baumarten, die ziemlich gut mit viel Wasser klarkommen. Früher gab es bei uns noch viel mehr Auwälder. Dann haben die Menschen aber ziemlich viel Wald gerodet, um Häuser zu bauen und Felder zu bestellen. Weil der Bedarf an Holz groß war, haben Menschen viele schnell wachsende Bäume wie Kiefern in Reihen gepflanzt. Diese Bäume sollen rasch groß werden und bald einfach gerodet werden können. Einen Wald, der nur aus einer Baumart besteht, nennt man Monokultur. Und so eine Monokultur findet Theo alles andere als spannend! Dort gibt es kaum Tiere und auch Pflanzen außer der Kiefer kann man nur wenige finden. Das Gegenteil einer Monokultur ist ein Mischwald. Dort wachsen viele unterschiedliche Arten und Bäume verschiedenen Alters nebeneinander. Deswegen finden dort auch viele verschiedene Tiere Unterschlupf und Nahrung.

Schaut euch mal Wälder in eurer Nähe an. Wie sehen diese aus? Wie viele verschiedene Baumarten könnt ihr dort erkennen? Das Baum-Memory auf dem Flyer kann euch dabei helfen.

Theos Tipp zum Bäume-Hören

Im Flyer gibt euch Theo den Tipp, den Bäumen beim Trinken zuzuhören. Dazu legt man einfach das Ohr an einen Baum mit dünner Rinde. Hört ihr ein Rauschen?

Bäume trinken, indem sie mit ihren Wurzeln Wasser aufnehmen. Dieses ziehen sie dann in Leitbahnen nach oben zu ihren Blättern. Diese Bahnen könnt ihr euch so ähnlich vorstellen wie Strohhalme. Das Trinken der Bäume hört ihr besonders gut im Frühling, weil die Bäume nach dem langen Winter besonders durstig sind.

Theo Tagpfauenauge in der Aue

Habt ihr schon einmal ein Hochwasser erlebt? Die Flüsse treten über die Ufer und das Wasser strömt in die Aue. Aue nennt man den Bereich um die Flüsse, der regelmäßig überschwemmt wird. Heute gibt es nur noch wenige natürliche Auen. Die Menschen haben nämlich Deiche gebaut, um sich vor der Flut zu schützen. Liegen die Deiche zu nah am Fluss, kann dieser sich nicht ausdehnen. Bei uns stehen die Deiche nicht so nah zusammen. Die Elbe hat viel Platz. So sind mit der Zeit Nebenflüsse, Tümpel und Teiche entstanden, in denen jede Menge Tiere und Pflanzen ein Zuhause finden. 

Diese Tiere und Pflanzen stehen in Beziehung zueinander.

Auf dem Flyer sind einige Wasserbewohner abgebildet. Wer dieser Tiere frisst wen und an welcher Stelle passen Pflanzen in die Nahrungspyramide?

Theos Regenpfützen-Experiment

Ihr wollt einmal selber eine interessante Flusslandschaft gestalten? Dann sucht euch eine Pfütze oder einen Sandkasten und gestalte einen Flusslauf ganz nach deinen Wünschen. Baue auch einen Deich und lasse dann das Wasser durch dein Flussbett strömen. Was verhält sich ein natürlicher Fluss? Was passiert wenn dein Fluss ganz gerader und eng ist? Halten die Deiche?

Die Nachhaltigkeitsziele der Sommeraktion

Die Sommeraktion nimmt in jedem Jahr ausgewählte Ziele der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unter die Lupe. Dieses Jahr sind es die Ziele 6, 13, 14, 15 und 17.

 

Ziel 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Die Elbe ist die Lebensader unseres Biosphärenreservats. Im Rahmen der Sommeraktion wollen wir für die Wichtigkeit sauberer Flüsse sensibilisieren. Dazu schauen wir uns natürlich vor unserer Haustür um und reden darüber, zu welchen Problemen beispielsweise Müll führen kann, der in die Elbe geweht wird. Wir haben dabei aber auch globale Zusammenhänge im Blick.

Ziel 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

Aufgrund des Klimawandels kommt es immer häufiger zu Ereignissen wie Hochwasser. Das betrifft die Bewohner nahe der Elbe ganz besonders. Im Rahmen der Sommeraktion beschäftigen wir uns damit, was ein Fluss braucht, damit Hochwasser seltener zu einer Gefahr wird.
 Außerdem zeigt die Sommeraktion auf, wie viel es hier im Biosphärenreservat noch zu entdecken gibt und dass es nicht unbedingt Fernreisen braucht, um Abenteuer zu erleben.

Ziel 14 – Leben unter Wasser

Im Rahmen der Sommeraktion beschäftigen wir uns mit dem Leben in unterschiedlichen Gewässerlebensräumen und mit den komplexen Zusammenhängen, in denen die Wasserlebewesen zueinanderstehen.

Ziel 15 – Leben an Land

Die Sommeraktion nimmt unterschiedliche Landlebensräume unter die Lupe. Die Kinder sollen erkennen, ob eine Wiese oder ein Wald artenreich sind und sich tiefergehend mit diesen Lebensräumen beschäftigen.

Ziel 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Bei der Sommeraktion arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen, um auf die besondere Landschaft an der Elbe aufmerksam zu machen und diese zu schützen. Wir, das sind die Sparkasse Prignitz, die Naturwacht, die Verwaltung des Biosphärenreservats und die Besucherzentren Nabu Rühstädt und Burg Lenzen.

Auflösungen:

Baum-Memory

Hier kannst du überprüfen, ob du den Bäumen die richtigen Früchte und Blätter zugeordnet hast. Schau dir die Bäume auch gerne nochmal in einem Bestimmungsbuch oder draußen in der Natur genauer an.

Nahrungs-Pyramide der Wassertiere

Hier kannst du überprüfen, ob es dir gelungen ist, die Nahrungspyramide richtig zusammenzusetzen. Es ist nicht wichtig, an welche Stelle genau du deine Tiere gesetzt hast, nur die Ebene spielt eine Rolle.