Auf den Spuren von Blauauge in Nordmazedonien

 

16. Treffen der Europäischen Storchendörfer

Störche schreiten durch Reisfelder, nisten auf Bäumen gemeinsam mit Graureihern und mobilisieren ein ganzes Dorf zum Tanzen und Feiern: Eine Rühstädter Delegation hat sich in Nordmazedonien mit Storchenfreunden aus verschiedenen europäischen Ländern getroffen. Rühstädt ist seit 1996 Teil des Netzwerkes der Europäischen Storchendörfer. Storchenschutz als gemeinsame Aufgabe verbindet diese 15 Dörfer in ganz Europa. Ein Bericht vom jährlichen Treffen der Europäischen Storchendörfer.

Organisiert von der Gemeindeverwaltung und der „Macedonian Ecological Society“ trafen sich Vertreter der 16 Storchendörfer Europas zwischen dem 12.6. und 15.6. in der nordmazedonischen Gemeinde Češinovo-Obleševo. Die Gemeinde umfasst 11 Dörfer und liegt, eingebettet in die Niederungen des Flusses Bregalnica, rund 80 km östlich der Hauptstadt Skopje. Bekannt ist die Gemeinde durch ihre Reisfelder, die Störche und andere Wasservogelarten anziehen. Dadurch ist die Gemeinde mit 71 Brutpaaren in 2018 die storchenreichste Region Nordmazedoniens.

Unterstützt wird die Zusammenkunft von der Stiftung Euronatur, die sich zum Ziel gesetzt hat, das europäische Naturerbe in seiner Vielfalt zu erhalten. Euronatur organisiert seit 1994 das Netzwerk europäischer Storchendörfer, um dem Lebensraumverlust der Weißstörche entgegen zu wirken. Entscheidend für die Auszeichnung „Europäisches Storchendorf“ ist neben der Anwesenheit von Storchenkolonien, vor allem das Engagement der örtlichen Bevölkerung zum Schutz der Weißstörche und deren Lebensräume. Seit 1996 ist Rühstädt Teil des Netzwerkes Europäischer Storchendörfer und nimmt regelmäßig an den jährlichen Treffen teil. Am diesjährigen 16. Treffen der Europäischen Storchendörfer nahmen Elisa Igersheim (Verwaltung des Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg), Clemens Herche (Naturwacht im Biosphärenreservat) und Renate Heider (Storchenclub Rühstädt) teil. Die drei Organisationen setzen sich in Rühstädt für den Schutz des Weißstorches ein und haben in Nordmazedonien die Gemeinde Rühstädt vertreten.

Die Schwerpunkte des diesjährigen Treffens waren das Thema Kollision von Vögeln mit Überlandleitungen und Vogeltod durch Stromschlag. Lösungsansätze der Teilnehmer wurden vorgestellt und umgesetzte Maßnahmen diskutiert. Rühstädt stellte die hier umgesetzten Maßnahmen vor, die Stromleitungen unter die Erde zu verlegen. Aktuellen Projekte und Aktivitäten der einzelnen Storchendörfer regten zum weiteren fachlichen Austausch an. Die Rühstädter Delegation stellte das Kinderbuch „Blauauges Rückkehr“ vor, das zum 25. Jubiläum der Sommeraktion erschienen ist. Das Buch kombiniert eine spannende Geschichte mit Wissen zum Weißstorch in kindgerechter Weise. Die Geschichte stieß auf großes Interesse bei den Storchenbeauftragten, besonders die liebevollen Zeichnungen und das ehrenamtliche Engagement der Autorinnen wurden gelobt.

Der Storchenschutz verbindet Menschen über ganz Europa und bis nach Afrika. Der internationale Austausch schärft das Bewusstsein für Aktivitäten zum Schutz des Weißstorches hier und in den Transitländern der Störche. Dieses interkulturelle Netzwerk ist eine Bereicherung für alle Aktiven des Storchenschutzes und sollte in den kommenden Jahren weiter gepflegt und mit Leben gefüllt werden.

Link zur Seite von EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe

 

 

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 17.06.2019