Ein seltener Fund von großem Wert: Apfelsorte „Napoleon“ im Biosphärenreservat wiederentdeckt

Der „Napoleonsapfel“, dessen Name einzig in einer Sortenliste der Baumschule Quade aus den 1930er Jahren Erwähnung findet, gilt nachweislich als wiederentdeckt: Unab-hängig voneinander stießen die Obstbaumexperten Urte Delft, Silke Last und Hermann Stolberg in der Prignitz und im Amt Neuhaus auf einen Apfel, welcher bisher in der Fachliteratur nicht beschrieben, jedoch von ansässigen Familien „Napoleonsapfel“ genannt wird. Vergleiche unter den fündig gewordenen Pomologen und beim Bundessortenamt bestätigten die Vermutung, dass es sich bei den verschiedenen Fruchtproben um die gleiche Sorte handelt.

Der „Napoleonsapfel“ ist ein gelb-rot gestreifter Apfel mit mittelfestem Fleisch, saftig und fein aromatisch. Er reift im September/Oktober und ist bei kühler Lagerung bis April haltbar. Die Bäume können sehr groß werden, sind robust und gut für Obstwiesen der Region geeignet.

Für das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe handelt es sich um eine wertvolle Entdeckung: die Erfassung und der Erhalt alter Obstsorten sind zentrale Ele-mente des Engagements für den Schutz der Vielfalt regionaler Kultursorten in der Elbtal-aue. Der jährlich im Herbst stattfindende Obstbaumverkauf fördert dafür besonders die Neupflanzung alter Sorten. Zudem ist die Veredlung und Pflege des vorhandenen Obst-baumbestandes ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Sortenvielfalt. Im Besucherzent-rum Rühstädt bietet dafür die „Napoleonsapfel-Entdeckerin“ Urte Delft regelmäßig Obst-baumschnitt- und Veredelungskurse an. Folgende Termine finden im Frühjahr 2019 statt:

Obstbaumschnittkurse mit Urte Delft
16. Februar 2019
1. Kurs: 9:00 bis 12:00 Uhr
2. Kurs: 13:30 bis 16:30 Uhr
Teilnahmegebühr: 15 €

Obstbaumveredlungkurs mit Urte Delft
16. März 2019
Beginn: 09:00 Uhr
Teilnahmegebühr: 20 €
Informationen zu den Kursen: Urte Delft, Tel.: 033972/ 205 25, E-Mail: udelft@web.de

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 03.01.2019