LAG Storchenland Prignitz beginnt mit Erarbeitung der neuen LEADER-Strategie

Die Prignitz möchte auch in der kommenden EU-Förderperiode wieder LEADER-Region werden und Förderung für den ländlichen Raum erhalten. Mit einer Regionalen Entwicklungsstrategie (RES) wird sich der Verein Regionalförderung Prignitzland e.V., Träger der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Storchenland Prignitz, am Wettbewerbsaufruf des Landes Brandenburg beteiligen. Ab dem kommenden Montag können sich alle Interessierten aus der Region in verschiedenen Beteiligungsformaten in die Erarbeitung der neuen Strategie einbringen.

Zunächst startet mit der Website www.leaderprignitz2023.de die Möglichkeit, sich online über den Prozess zu informieren und zu beteiligen. Bis zum 31.12.2021 kann man dort über eine digitale Karte und eine Befragung zu Zukunftsthemen Stärken und Schwächen der Region sowie Projektideen einbringen.

„Die Fördermöglichkeit LEADER ist hier kaum mehr wegzudenken. In der laufenden Förderperiode konnten mit LEADER-Unterstützung bisher 73 Projekte realisiert werden, darunter z.B. die Erweiterung der GANS Feinbrand Manufaktur um einen Brenn- und einen Gastraum oder auch der Umbau einer Stadtvilla in Meyenburg für die Mitnutzung durch einen ambulanten Pflegedienst. Zahlreiche weitere Projekte sind bewilligt und sollen zeitnah umgesetzt werden. Unser Regionalmanagement berät zu Projektideen – sowohl Kommunen als auch Vereine, Organisationen und engagierte Einwohner*innen unserer Region, die eine Vision haben, die Lebensqualität und die wirtschaftliche Situation vor Ort zu verbessern.“, so Anja Kramer, Vorstandsvorsitzende des Regionalförderung Prignitzland e.V.

Welche Themen für den ländlichen Raum der Prignitz in Zukunft wichtig sind und welche Arten von Projekten Förderung erhalten können, soll nun gemeinsam mit den Menschen vor Ort, aber auch mit Vertreter*innen von Prignitzer Organisationen, Unternehmen und Vereinen in Form einer neuen Regionalen Entwicklungsstrategie (RES) für die Förderperiode 2023-2027 erarbeitet werden. „Wir freuen uns, wenn viele Menschen in unserer Region die Möglichkeit nutzen, sich in die neue Strategie einzubringen. LEADER lebt von ihren Ideen und ihrem Wissen. Sie kennen ihr Region am besten und wissen, was gebraucht wird. Der Bottom-Up-Ansatz, d.h. die aktive Mitgestaltung durch die Menschen ist essenzieller Bestandteil von LEADER.“, betont Margret Voelkel, Regionalmanagerin der LAG Storchenland Prignitz.

Die RES ist die Voraussetzung für eine erneute Anerkennung als LEADER-Region Storchenland Prignitz. Im Rahmen dieser Strategie sind die Potenziale und Herausforderungen der LEADER-Region (Landkreis Prignitz) herauszuarbeiten und daraufhin Schwerpunktthemen zu benennen. Außerdem soll die Art und Weise, wie die Entwicklung in der Region unter Berücksichtigung der landespolitischen Themen bis zum Jahr 2027 zu gestalten ist, dargelegt werden.

Die Begleitung des Prozesses wurde durch den Verein öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die CIMA Beratung + Management (cima) aus Lübeck: „Durch verschiedene Beteiligungsformate – offline wie online – möchten wir den Prozess abwechslungsreich gestalten. Das Herzstück ist die Website www.leaderprignitz2023.de: Bis zum 31. Dezember 2021 kann man hier in einer digitalen Karte, der WikiMap, eigene Projektideen eintragen, aber auch das, was einem in der Prignitz gut und nicht so gut gefällt. Zudem haben wir noch eine kleine Befragung zu den Zukunftsthemen der Prignitz eingerichtet.“, erklärt Janne Dora Borchers, projektleitende Beraterin bei der cima.

„Ankündigen können wir auch die Durchführung von zwei Regionalforen am 8. Dezember 2021 und am 10. Februar 2022 jeweils von 16 bis 19 Uhr. Hier können sich alle Interessierten einbringen. Besonders wichtig sind uns die Meinungen und Ideen der jungen Menschen: Sie sind die Zukunft der Region und sollen sich hier wohlfühlen. Um sie einzubeziehen, wurden am 3. Dezember 2021 in Wittenberge und am 4. Dezember 2021 in Glöwen und Pritzwalk interaktive Jugendwerkstätten durchgeführt. Für die Veranstaltungen kann man sich ganz einfach auf der Website anmelden. Für das nächste Jahr planen wir außerdem mehrere Expertenrunden.“, ergänzt Alicia den Hoet, ebenfalls Regionalmanagerin der LAG.

Die RES soll bis Mai 2022 fertiggestellt werden. Sie dient dann als Bewerbung und Leitkonzept für die kommende LEADER-Förderperiode 2023-2027.

Hintergrundinformation

Der Verein „Regionalförderung Prignitzland e.V.", Trägerverein der Lokalen Aktionsgruppe LAG Storchenland Prignitz, ist seit dem Jahr 2000 für die LEADER-Förderung in der Region zuständig. In den vergangenen Förderperioden 2000-2006, 2007-2013, 2014-2020 (Verlängerung bis 2022) hat sich der Verein mehrfach erfolgreich am Wettbewerb zur Auswahl von LEADER-Regionen im Land Brandenburg beteiligt. Grundlage der Bewerbung war jedes Mal die Erstellung einer Regionalen Entwicklungsstrategie (RES).

Der Verein sieht es als seine Hauptaufgabe an, die integrierte und nachhaltige Entwicklung der Prignitz zu unterstützen. Dadurch sollen Lebens- und Arbeits-verhältnisse verbessert werden. Der stetige Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den lokalen Akteuren soll gefördert und koordiniert werden. Der Verein steht allen natürlichen und juristischen Personen offen, die sich für die Entwicklung der Region einsetzen wollen.

Die Erstellung der RES wird gefördert aus Mitteln der Technischen Hilfe im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) 2014-2020.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 22.11.2021