Verjüngungskur für Kopfweiden

Nach vielen Jahren konnte die Biosphärenreservatsverwaltung 2019 wieder Landesmittel für den Schnitt von Kopfweiden zur Verfügung stellen. Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes konnten mit 12 Landwirten bzw. Privatpersonen Verträge für die Pflege von Kopfweiden abgeschlossen werden. 319 Kopfweiden bekamen einen neuen Schnitt, über 50.000 € wurden in die Kulturlandschaftspflege investiert.

Kopfweiden sind der Charakterbaum der Elbtalaue. Angepflanzt wurden sie, um in der gehölzarmen Aue Wirtschafts- und Brennholz für die ansässigen Bauern gewinnen zu können. Bei einer Zählung der Kopfweiden in den 90iger Jahren im jetzigen Biosphärenreservat kamen die MitarbeiterInnen der Naturwacht auf eine Zahl von 8000 Stück! Ob es sie noch alle gibt, ist ungewiss: Fehlt der pflegende regelmäßige Schnitt der Äste, brechen die Weiden unter der Last der stärker und schwerer werdenden Äste irgendwann auseinander. Der wirtschaftliche Anreiz, Kopfweiden regelmäßig als Rohstoff- und Energiequelle, vielleicht ihre Pflege auch als Freiluft- Fitniss- Studio, zu nutzen, ist in Zeiten preiswerterer und bequemerer Alternativen oft nicht hoch genug. Fazit ist, dass Fördermittel nach wie vor nötig sind, um den Lebensraum Kopfweide als landschaftprägendes Brut- und Nahrungshabitat und nachwachsende Ressource zu erhalten.

Kulturlandschaft lebt durch engagierte Menschen. Das zeigen die vielen Eigentümer und Landnutzer, die auch ohne oder mit nur anerkennender Ausreichung von Fördermitteln die Pflege von Kopfweiden regelmäßig durchführen. Ihnen herzlichen Dank dafür!

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 13.12.2019