ELBE PARKS - Das internationale Netzwerk der Schutzgebiete: Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg ist 2021 Gastgeber für das erste Treffen seit Gründung der Kooperation

Die Biosphärenreservate, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete entlang der Elbe in Tschechien und Deutschland schlossen sich im Jahr 2020 zu einem Netzwerk zusammen. Sie wollen den Fluss als ökologische und kulturelle Verbindungslinie in den Fokus rücken und sehen dabei die Elbe als gemeinsames Naturerbe zweier europäischer Staaten. Wichtige Abschnitte des Flusses sind bereits als Schutzgebiete ausgewiesen. So entspringt die Elbe im tschechischen Nationalpark Krkonoše nahe der Schneekoppe im Riesengebirge. Der Nationalpark bildet gemeinsam mit dem Nationalpark Karkonosze auf der polnischen Seite ein grenzüberschreitendes UNESCO-Biosphärenreservat. Im Böhmischen Becken sind einzelne Teile des Elblaufes als Naturschutzgebiete, im Böhmischen Mittelgebirge als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die einzigartigen Sandsteinfelsenschluchten in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz sind beiderseits der Staatsgrenze rechts der Elbe als Nationalpark und links der Elbe als Landschaftsschutzgebiete (einschließlich des Flusses) geschützt. In ihrem Mittel- und Unterlauf formte die Elbe große Überschwemmungsgebiete. Dort sind Teile wertvollen Auenwalds bis heute erhalten. Hier erstreckt sich über 400 Flusskilometer und fünf Bundesländer das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Nach 1094 km mündet die Elbe ins Wattenmeer. Auch die Elbmündung im Wattenmeer ist Nationalpark, jedoch beteiligen sich die Wattenmeer-Nationalparks vorerst nicht am Netzwerk. Alle anderen Biosphärenreservate, Nationalparks und in Tschechien auch Landschaftsschutzgebiete von der Quelle bis kurz vor Hamburg sind nun Teil des Netzwerks ELBE PARKS.

Die Verwaltungen aller Beteiligten wollen mit dem Netzwerk ihre Zusammenarbeit intensivieren — in dem Bewusstsein, dass die individuellen Anstrengungen der Schutzgebietsverwaltungen nicht ausreichen, um die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Verbesserung der ökologischen Funktionen des Elbeflusssystems langfristig zu gewährleisten.

Das neu gegründete Netzwerk der Schutzgebiete entlang der Elbe setzt sich folgende Ziele:

  • Stärkung des öffentlichen Interesses und des Verständnisses für die ökologischen Funktionen der Flüsse,

  • Wissens-, Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Schutzgebieten entlang der Elbe für koordinierte Naturschutzbemühungen,

  • Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für Kultur- und Naturerbe entlang des Flusses,

  • Förderung eines grenzüberschreitenden nachhaltigen Tourismus, der zur Regionalentwicklung beiträgt sowie

  • Einsatz für den übergreifenden Schutz von Flusslandschaften.

Zentrale Herausforderungen für den Naturschutz an Flüssen, wie etwa die Gewährleistung der ökologischen Durchgängigkeit, liegen oft außerhalb der Kompetenzen von Schutzgebietsverwaltungen. Ein Netzwerk der Schutzgebiete entlang des Flusses kann gesellschaftliches Bewusstsein schaffen — für die Bedeutung von Flüssen als Lebensadern der Landschaft, für das Funktionieren ökologischer Verbindungen ebenso wie für deren Gefährdung.

Die Übersichtkarte zeigt die beteiligten Großschutzgebiete.

Gastbeitrag zur Gründung des internationalen Netzwerk ELBE PARKS von Prof. Dr. Erik Aschenbrand (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) und Dr. Handrij Härtel (Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz).

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 07.01.2021