Wolle verbindet: Ein neues Netzwerk für die Region entsteht
Am 10. Januar trafen sich rund 25 Interessierte in Wittenberge, um sich über das Thema Wertschöpfung im Bereich Wolle auszutauschen. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen stand im Mittelpunkt, welche Schritte für die Verarbeitung heimischer Wolle erforderlich sind und wie die Vernetzung in der Region gestärkt werden kann. Am Ende waren sich alle einig: Dies war nur der Anfang des Netzwerks „Wolle im Elbetal“.
Gemeinsam mit der LAG Storchenland Prignitz hat die Verwaltung des Biosphärenreservates einen Projektantrag zur Wertschöpfungskette Wolle bei der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde eingereicht. Vier Studierende widmeten sich der Aufgabe, mit Akteurinnen und Akteuren ins Gespräch zu kommen, Lücken in der Wertschöpfungskette zu identifizieren und das Treffen im Januar zu organisieren.
Schon in den Interviews wurde klar, dass sich das Thema Wolle nicht nur auf die Prignitz beschränken lässt. Spannende Betriebe finden sich auch im Wendland, in Mecklenburg, im südlichen Brandenburg und in anderen Bundesländern. Einige dieser Betriebe sind „Partner des Biosphärenreservates“, andere sind Familien mit nur wenigen Schafen, die ihre Wolle gerne selbst nutzen möchten. Bei einem Exkursionstag im November besuchten die Studierenden gemeinsam mit der LAG und dem Biosphärenreservat verschiedene Wollbetriebe der Region, um die Höfe und Tiere kennenzulernen.
Der Höhepunkt des Projekts war die Veranstaltung im Torwächterhaus in Wittenberge, bei der etwa 25 Personen zusammenkamen. Vom Schäfer bis zur Designerin waren nahezu alle Teile der Wertschöpfungskette vertreten. Zwei wichtige Schritte fehlen jedoch in der Region: das Waschen und das Kardieren der Wolle. In Kleingruppen wurden die Themen Bestandserfassung, Region Prignitz, Ideenfindung und Zukunftsvision intensiv diskutiert.
Eine zentrale Erkenntnis war: Viele wissen gar nicht, wer in der Region bereits aktiv ist! Es braucht eine Karte oder eine Liste aller Akteurinnen und Interessierten, die sich vernetzen möchten. Außerdem wurde der Wunsch nach regelmäßigen Treffen geäußert, um sich besser kennenzulernen und voneinander zu erfahren. Nach Abschluss des Projekts wird die Biosphärenreservatsverwaltung Brandenburg die jährlichen, länderübergreifenden Treffen koordinieren. Für zukünftige Treffen ist geplant, größere Betriebe vor Ort zu besuchen.
Ein besonderer Dank gilt der Studierendengruppe, die die Veranstaltung eigenverantwortlich und kreativ durchgeführt hat.
Gebiet
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Meldung vom 13.01.2025