Diese Obstbäume pflanzt die Prignitz: Ergebnisse der Obstbaumbestellung im Jahr 2020

Seit 2006 findet jedes Jahr im Herbst am Rühstädter Besucherzentrum der Verkauf von Obstbäumen alter Obstsorten statt. Seit dem wurden über 4000 Bäume in die heimischen Gärten, Wiesen und an Wegränder der Region gebracht. Mehr als die Hälfte der Obstbäume sind Apfelbäume, doch auch z. B. Birnen, Pflaumen und Kirschen werden ver- und gekauft. Im letzten Jahr fiel die Obstbaumbestellung deutlich geringer aus, als in den vorherigen Jahren. Insgesamt wurden 317 Obstbäume in die Prignitz gebracht, 155 davon waren Apfelbäume.

2020 war der meist bestellte – und verkaufte – Baum die Hauszwetsche (Bauernpflaume), deren süße Früchte sich besonders für Pflaumenkuchen und Mus eignen, dicht gefolgt von den Apfelsorten Roter Boskoop, Prinz Albrecht v. Preußen und Purpurroter Cousinot. Die Äpfel des Roten Boskoop eignen sich zum Einmachen oder Backen, der Prinz Albrecht v. Preußen ist ein pflegeleichter, robuster Baum, dem auch Frost nichts ausmacht. Auch Allergiker vertragen diese Sorte meist gut. Wegen seiner kräftigen roten Farbe wird der Purpurrote Cousinot auch “Blutapfel” genannt. Er wurde bereits im 16. Jahrhundert erwähnt und kann sowohl für Apfelmus und Saft verwendet oder roh gegessen werden. Bei den Birnbäumen ist die Williams Christ Birne mit ihren goldgelben, saftigen und süßen Früchten beliebt, bei den Kirschbäumen wurde am häufigsten die Sauerkirsche Morellenfeuer gekauft.

Auch Quitten, Aprikosen und Pfirsiche stehen im Angebot des alljährlichen Obstbaumverkaufs. Wer Interesse daran hat, im nächsten Jahr auch einen oder mehr Obstbäume zu kaufen, füllt ab dem frühen Herbst ein Bestellformular aus und gibt dieses bei der Verwaltung des Biosphärenreservates ab. Einige Wochen später können die bestellten Bäume abgeholt werden.

Das Projekt entstand vor dem Hintergrund der Erhaltung alter Genressourcen. Hoch- und Halbstämme sind besonders für eine extensive Bewirtschaftung geeignet und haben dadurch einen hohen Naturschutzwert. Denn auf nicht-organische Dünger und Pflanzenschutzmittel wird hier verzichtet.

Neben des Verzehrs und der eigenen Verarbeitung des Obstes, kann es auch von mobilen und stationären Mostereien in der Region zu Saft verarbeitet werden.

Die Autorin Magdalena Haag absolviert ihren ökologischen Bundesfreiwilligendienst in der Biosphärenreservatsverwaltung.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 29.12.2020