Ein Projekt zum gesellschaftlichen Nutzen von Hartholz-Auenwald Das BUND-Auenzentrum auf Burg Lenzen ist Praxispartner
Im Verbundvorhaben „MediAN“ setzt sich ein Team aus Forschung und Praxis für den Erhalt und die Förderung von Hartholz-Auenwäldern ein. Dazu nehmen Pflanzen-, Bodenkundler*innen und Zoolog*innen verschiedener Institutionen die Auen entlang der 150 Stromkilometer zwischen der Havelmündung und Lauenburg unter die Lupe. Auf rund 60 Untersuchungsfeldern fokussieren sie sich auf die Erforschung der Kohlenstoffbindung und des Wasserrückhaltes von Hartholz-Auenwäldern. Zu den Praxispartnern im Projekt zählt auch das BUND-Auenzentrum auf Burg Lenzen, das nicht nur aktiv Auenwald fördert, sondern auch vermittelt warum das so wichtig ist.
Gemeinsam mit Grundschulkindern aus Lenzen schaute das Auenzentrum den Forschern des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz auf einer Untersuchungsfläche an der Elbe über die Schulter. Was sind eigentlich Springschwänze, wie können Regenwürmer an die Oberfläche gelockt werden und wie zählt man diese Tiere richtig? Diesen Fragen gingen die Grundschulkinder nach und halfen fleißig bei der Entnahme von Bodenproben.
Für Studierende wurde am Auenzentrum zudem die „SommerUni Integrative Landnutzung“ entwickelt. Sie hat in der ersten Oktoberwoche erstmals auf dem Elbehof in Wahrenberg stattgefunden. Eine Gruppe von 16 Studierenden beschäftigte sich mit unterschiedlichen Landnutzungsinteressen und damit, wie man sie zu einem echten Konsens vereint. Sie interviewten unterschiedliche Akteur*innen und analysierten mit neu erlernten Techniken die realen Konflikte vor Ort. Anschließend entwarfen sie eine Landnutzung, die Ressourcen für alle Menschen sicherstellt und einen entscheidenden Beitrag zum Schutz des Klimas und zum Erhalt wertvoller Ökosysteme leistet.
Die einst prägenden Hartholz-Auwälder im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg zu fördern und wieder miteinander zu vernetzen ist ein weiteres wichtiges Ziel des BUND-Auenzentrums. Eine konkrete Umsetzung gab es bereits im Frühjahr letzten Jahres: Dem Sturm „Xavier“ fielen an der Löcknitz – einem wichtigen Nebenfluss der Elbe - etliche Bäume im Park der Burg Lenzen zum Opfer. Im Rahmen des Projektes konnte die Entwicklung zu einem naturnah strukturierten Bestand gefördert werden. Insgesamt wurden rund 660 Pflanzen eingebracht; jeweils die Hälfte davon Bäume (wie Stieleiche, Flatterulme und Esche) und Sträucher (wie rote Johannisbeere, Hasel und Stachelbeere) des Hartholzauenwaldes. So entsteht über die Jahre ein wertvoller Lebensraum für viele seltene Tiere.
Mehr Infos zum Projekt finden Sie hier.
MediAN bedeuten Mechanismen der Ökosystemdienstleistungen von Hartholz-Auenwäldern: Wissenschaftliche Analyse sowie Optimierung durch Naturschutzmanagement. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. www.fona.de
Gebiet
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Meldung vom 18.12.2019