Junge Hummelforschende im Einsatz für die Biodiversität - OSZ Prignitz unterstützt bundesweites Monitoring

Im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg beteiligen sich Schülerinnen und Schüler des Oberstufenzentrums (OSZ) Prignitz aktiv am bundesweiten Hummel-Monitoring. Die gemeinsame Erhebung mit dem Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig liefert wertvolle Daten zur Vielfalt von Hummelarten in Agrarlandschaften.

Einmal im Monat begehen zwei Mitarbeiterinnen der Biosphärenreservatsverwaltung gemeinsam mit drei wechselnden Jugendlichen des OSZ Prignitz ein 500 Meter langes Transekt bei Wittenberge-Ost. Innerhalb einer festgelegten Begehungszeit fangen sie Hummeln, fotografieren sie und lassen sie anschließend wieder frei. Die Bestimmung der Arten erfolgt anschließend durch Fachleute des Thünen-Instituts. Im Frühjahr konnten bereits Vertreterinnen des Erdhummel-Komplexes und des Gartenhummel-Komplexes gesichtet werden. Auch schwierige Witterungsbedingungen oder ausbleibende Fänge bieten Anlass für ökologische Reflexion – etwa zu Trockenperioden oder Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft.

Das Hummelmonitoring ist ein Citizen-Science-Projekt, das es auch Laien ermöglicht, wertvolle Daten für die wissenschaftliche Forschung zu sammeln. Dabei lernen sie nicht nur die Bedeutung der Hummeln als Bestäuber für die biologische Vielfalt und die Landwirtschaft kennen, sondern auch die Methoden der wissenschaftlichen Datenerhebung.

Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, junge Menschen für wissenschaftliche Forschung zu sensibilisieren und sie aktiv in den Prozess der Datenerhebung einzubeziehen. Durch die regelmäßige Teilnahme am Hummelmonitoring erhalten die Schülerinnen und Schüler einen praktischen Einblick in die Bedeutung von Biodiversität und die Rolle von Citizen Science in der modernen Forschung.

Das Projekt ist Teil des bundesweiten Verbundprojekts MonViA (Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften), das vom Thünen-Institut wissenschaftlich begleitet und von weiteren Forschungseinrichtungen koordiniert wird. Die gesammelten Daten fließen in ein langfristiges Citizen-Science-Vorhaben ein, das fundierte Aussagen über Insektenbestände ermöglichen soll. Es bietet eine wertvolle Gelegenheit, das Bewusstsein für die Bedeutung von Hummeln und anderen Wildbienen zu schärfen und gleichzeitig die wissenschaftliche Ausbildung von Jugendlichen zu fördern.

Mit Beginn der Sommerferien pausiert das Monitoring für vier Wochen. Im September und Oktober folgen zwei weitere Termine, bevor das Projektjahr endet.

Hummeln sind nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt und dürfen nicht ohne behördliche Genehmigung gefangen werden. Durch die Kooperation mit der Biosphärenreservatsverwaltung erhalten die Schülerinnen und Schüler die seltene Gelegenheit, Hummeln im Rahmen eines genehmigten Monitorings unter fachkundiger Anleitung unmittelbar zu erleben.

Hintergrund:
Das Thünen-Institut für Biodiversität ist Teil des Johann Heinrich von Thünen-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei. Es koordiniert das Wildbienen-Monitoring in Deutschland, darunter das Hummel-Monitoring als Citizen-Science-Modul. Weitere Informationen: wildbienen.thuenen.de

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 27.06.2025