Noch mehr Auen-Dynamik in der Hohen Garbe - Arbeiten an der zentralen Flutrinne schreiten voran

Mit der Hohen Garbe hat das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen in den vergangenen Jahren einen der größten Hartholz-Auenwälder an der Mittelelbe wiederbelebt. Die derzeitigen Bauarbeiten an einer Flutrinne sind das „I-Tüpfelchen“, denn sie führen zu einer noch besseren Vernetzung zwischen Elbe und Hohe Garbe.

Flutrinnen sind charakteristische Elemente einer Auenlandschaft. Diese flachen Eintiefungen im Gelände füllen sich bei hohen Flusswasserständen mit Wasser und werden durchströmt. Bei niedrigen Wasserständen bleiben sie hingegen trocken. Eine solche natürliche Dynamik im Rhythmus des Flusses sorgt für Artenvielfalt und Wasserrückhalt im Gebiet. In den vergangenen Jahren hat das BUND-Auenzentrum im Bundesprogramm Biologische Vielfalt zwei ehemalige Flutrinnen in der Hohen Garbe wieder aktiviert, indem verlandete Bereiche ausgebaggert und ein alter funktionsloser Deich geschlitzt wurden. Mit den aktuellen Bauarbeiten, die im Projekt „Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland“ stattfinden und von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt werden, wird die Anbindung der zentralen Flutrinne an die Elbe weiter optimiert. Wie die Karte zeigt, ist diese Flutrinne bereits im westlichen Bereich mit der Elbe verbunden. Nun wird sie auch im östlichen Bereich (rote Markierung) über die Nebenrinne am Kälberwerder mit der Elbe vernetzt und damit auch oberstromig angebunden. „Solche beidseitig angebundenen Flutrinnen sind besonders wertvoll, da sie bei Hochwasser vollständig durchströmt werden und sich dadurch besonders auentypische Verhältnisse einstellen können.“ erläutert der Projektleiter Dieter Leupold. Freischneide- sowie Baggerarbeiten sind bereits in den letzten Wochen erfolgt. „Zukünftig werden schon kleinere Hochwasser ab etwa. 380 cm am Pegel Wittenberge durch die neue Rinne in den Auwald fließen und für auentypische Dynamik sorgen.“, so Leupold.

Dieses neu gebaggerte Stück der Flutrinne ist etwa 800 Meter lang, tieft sich bis über 1,50 Meter in das Gelände ein und ist circa 3 Meter in der Sohle breit. Der Bodenaushub wird in den angrenzenden Flächen zu mehreren Erdhügeln aufgeschüttet, die bei extremen Hochwassersituation eine Fluchtmöglichkeit für Tiere bieten.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 14.12.2021