Offene Gärten verraten Tipps für den gesunden Garten
Aufgrund des erhöten Insidenzwertes muss der Termin leider entfallen! Die nächsten Offenen Gärten finden am 13. Juni statt.
Die zunehmend länger werdenden Tage bringen wärmere Temperaturen, die Gartensaison beginnt. Viele Haus- und Gartenbesitzer zieht es hinaus, bringen ihren Garten auf Vordermann, pflanzen Gehölze, gestalten Blumenbeete oder legen Gemüsebeete an und geben dem Garten den letzten Schliff. Doch wie am besten vorgehen? Wie wird eine wilde Ecke mit heimischen Wildpflanzen angelegt und welche Pflanzen vertragen sich gut? In einem naturnahen Garten mit Büschen, Blumen, Bäumen, Gehölz und Gemüse gedeiht vieles ohne Pestizide – und das hilft der Umwelt. Die Offenen Gärten in der Prignitz zeigen attraktive und nachahmenswerte Lösungen.
Ein strukturreicher Garten mit vielen verschiedenen Pflanzen zieht Insekten, Vögel, Säugetiere und Amphibien an. Er ist ein lebendiges System von Pflanzen und Tieren, in dem Lebewesen aufeinander angewiesen sind und voneinander profitieren. Schmetterlinge und Wildbienen bestäuben Pflanzen, Regenwürmer verbessern die Bodenfruchtbarkeit und dienen Vögeln als Nahrungsquelle. In Hecken und Büschen findet der Igel ein Versteck, einen Steinhaufen nutzen Eidechsen gern zum Sonnen. Ein kleiner Teich dient als Tränke und Lebensraum für Erdkröten.
Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ist ein wichtiger Schritt zum naturnahen Garten. Stattdessen helfen Mischkulturen, den Gemüsegarten pestizidfrei und dennoch ertragreich zu bewirtschaften. Ätherische Öle der Pflanzen können deren abwehrende Wirkung auf andere Pflanzen „übertragen“. So schützt das Bohnenkraut die Bohnen und der Kerbel den Kohl vor Blattlausbefall. Petersilie, Zwiebeln und Minze bewähren sich generell gegen ungebetene Gäste im Gemüsebeet. Meerrettich, Spinat und Kümmel halten den Kartoffelkäfer fern.
Doch es gibt auch „schlechte“ Nachbarn. So gibt es Pflanzen, die sich durch ihre Wurzel-ausscheidungen gegenseitig schaden. Dazu gehören Erbsen und Kartoffeln und Tomaten, Kohlrabi und Chinakohl oder Zwiebeln und Rettich. Gute Nachbarn unterstützen sich gegenseitig, sowohl oberhalb als auch unterhalb der Erdoberfläche. Weder Blätter noch Wurzeln der Pflanzen behindern das Wachstum des Nebenan. Jeder bekommt ausreichend Platz zum Wachsen, es gibt keine Konkurrenz um Nährstoffe. So wachsen Gurken hervorragend, wenn sie Kohl oder Rote Beete als Nachbarn haben, verschiedene Salatarten sprießen neben Möhren und Knollenfenchel. Auch Lauch und Sellerie begünstigen sich gegenseitig.
Für Farbenpracht im Garten sorgt eine wilde Ecke mit heimischen Wildpflanzen. In der näheren Umgebung gesammelte Samen sind an die vorherrschenden Bodengegebenheiten und die lokalen klimatischen Bedingungen bestens angepasst. Im Ergebnis verkraften sie Fraßschäden durch Insekten besser. Wildbienen und Schmetterlinge lassen sich mit dem Gewöhnlichen Natternkopf, der Kornblume oder der Wilden Möhre in den Garten locken.
An den Terminen der Offenen Gärten in der Prignitz laden viele naturnahe Gärten auf einen Besuch ein. Die erste Chance besteht in diesem Jahr am 2. Mai. Informationen und Standorte unter: dieprignitz.de
Tipps zum grünen Gärtnern bekommen Interessierte auch im BUND-Besucherzentrum Burg Lenzen. In den Schaubeeten wachsen alte und rare Sorten. Tomatensorten wie „Rote Murmel“ oder „Ida Gold“ sind bewährte Freilandsorten und bringen auch ohne Gewächshaus Ertrag. Verschiedene Kräuter und essbare Wildblumen werden an anderer Stelle sprießen. Am 8. Mai soll eine Pflanzentauschbörse stattfinden, auf der Gartenfreund*innen ihre vorgezogenen Pflanzen gegen andere tauschen können. Saatgut und verschiedene Literatur erhalten die Gäste direkt im Shop. Zu den Terminen der Offenen Gärten werden - falls möglich - ebenfalls Vorträge stattfinden. Alle Termine sind unter www.burg-lenzen.de zu finden.
Das NABU-Besucherzentrum Rühstädt präsentiert verschiedene Anbaumethoden: Hochbeete, Kübel, Tomatendach und Kartoffeltürme machen Pflanzenvielfalt trotz begrenztem Raum möglich. Insbesondere in den Hochbeeten können Interessierte ein Gartenjahr vom Samenkorn bis zur Samenernte verfolgen. Neben dem Anbau einiger Pflanzen- und Gemüseraritäten stellt das NABU-Besucherzentrum die Saatguternte in den Fokus. Der Fortbestand einer Sorte ist so im Folgejahr gesichert. Am 13. Juni lädt das NABU-Team zum „Tag des Gartens“ ein und informiert mit Vorträgen, Workshops und Gartenführungen rund um die Pflanzenwelt. Ein abwechslungsreiches Programm bringt Familien und Nachwuchsgärtnern viel Freude und Inspirationen. Informationen zu aktuellen Terminen sind unter www.facebook.com/nabu.biz.ruehstaedt abrufbar.
Eine Pflanzliste regionaler Gartenpflanzen steht zum Download bereit: www.elbe-brandenburg-biosphaerenreservat.de .
Die Autorin Magdalena Haag absolviert einen ökologischen Bundesfreiwilligendienst im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe.
Gebiet
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Meldung vom 20.04.2021