Spaten raus zum „Einheitsbuddeln“

Wustrow (Lanz) – Für die Aktion „Einheitsbuddeln“ zum 30-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit pflanzten Schülerinnen und Schüler der Montessorischule Wittenberge und Mitglieder des Kuratoriums im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg am 26. Oktober 30 Flatterulmen. Das Gebiet der Deichrückverlegung am ehemaligen Grenzturm der DDR-Grenztruppen bei Wustrow (Lanz) ist ein idealer Pflanzort für die Baumart. Die Flatterulme ist typisch für regulierte Stromauen und gehört zu den wichtigen Baumarten entlang der Elbe. Hier liegt auch das „Grüne Band“, das als naturbelassener Streifen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze verläuft.

In Brandenburg verlief die innerdeutsche Grenze zwischen DDR und BRD entlang der Elbe in den Jahren 1949 bis 1989. Auf der anderen Elbseite befindet sich damals wie heute das Bundesland Niedersachsen. Weite Teile des Gebietes entlang der Elbe nörd-lich von Cumlosen bei Wittenberge waren eine 1 bis 5 Kilometer breite Sperrzone, die nur mit Sondergenehmigungen und Passierscheinen betreten werden durfte. Die Teilung Deutschlands und das totalitäre Regime der DDR brachten den Menschen der Region viel Leid. Einzig die Natur konnte sich vielerorts oft ungestört entwickeln. Seltene Pflanzen und Tiere siedelten sich an und bilden bis heute ein „grünes Band“, das sogar durch ganz Europa verläuft.

Der ehemalige Grenzturm ist heute ein Mahnmal für kommende Generationen. Die Naturwacht Lenzen bietet im Rahmen von Führungen auch eine Besichtigung des Turmes an. Mit der Pflanzung setzen die Schülerinnen und Schüler der Montessori Schule Wittenberge ein Zeichen für eine friedliche Zukunft, die sie an diesem Tag aktiv gestalten. Die Idee des „Einheitsbuddeln“ entstand 2019 in Schleswig-Holstein und soll als Tradition und Mitmachaktion um den Tag der Deutschen Einheit fortgeführt werden.

 

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 26.10.2020