Wildkatzen-Monitoring gestartet: Spurensuche nach der Europäischen Wildkatze

Ziele und Partner

Seit Anfang des Jahres untersucht die Verwaltung des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Brandenburg gemeinsam mit dem Artenkompetenzzentrum Zippelsförde, der Naturwacht (Rangerinnen und Ranger) sowie einer privaten, fachlich versierten Person, ob die Europäische Wildkatze im Gebiet vorkommt. Die Art ist streng geschützt; belastbare Nachweise sind wichtig für den Artenschutz und die Berichtspflichten nach europäischer FFH-Richtlinie.

So läuft das Monitoring

Die Methode belastet die Tiere nicht. In vier Bereichen – Rühstädt, Elsbruch–Krötenluch, Jackel und Karthan – wurden aufgeraute Lockstäbe mit Baldrianessenz aufgestellt. Katzen reiben sich daran; dabei bleiben Haare, idealerweise mit Wurzel, für die genetische Analyse zurück. In etwa drei Metern Abstand zu jedem Lockstab sind Wildkameras montiert, die per Selbstauslöser alle Tiere im Erfassungsbereich dokumentieren. Wöchentlich werden Lockstoff aufgefrischt, Bilddaten ausgelesen und Proben eindeutig gekennzeichnet an ein wildtiergenetisches Labor übergeben. Zum Schutz der Tiere werden keine exakten Fundpunkte veröffentlicht.

Erste Hinweise und weiteres Vorgehen

Im September und Oktober haben die Kameras zwei relevante Bilder einer Katze aufgenommen. In einem Fall fehlten Haare am Lockstab, eine genetische Prüfung ist daher nicht möglich. Im zweiten Fall konnten Haare gesichert werden; die Laboranalyse zur Artzugehörigkeit ist beauftragt. Unabhängig davon zeigen die Kameras eine breite Artenvielfalt, darunter Rehwild, Wildschweine, Waschbären und weitere heimische Arten.

Hintergrund: Nach rund zweihundert Jahren Abwesenheit gilt die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) in Brandenburg wieder als Teil der Wälder. Gesicherte genetische Nachweise liegen u. a. aus dem Hohen und Niederen Fläming, der Schorfheide und der Ruppiner Schweiz vor – vor diesem Landes-Hintergrund prüft das Biosphärenreservat, ob die Art auch die Flusslandschaft Elbe-Brandenburg erreicht hat. Das Monitoring wird in enger Zusammenarbeit mit Naturschutz, Forst und Ehrenamt umgesetzt.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 28.10.2025