Zwei Flüsse, die verbinden – Kooperation im Weltnetz der Biosphärenreservate

Im niederländischen UNESCO-Biosphärenreservat Maasheggen wurde kürzlich die Kooperationsvereinbarung zwischen der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue und Staatsbosbeheer, der niederländischen Forst- und Naturschutzverwaltung, um weitere drei Jahre verlängert. Die seit 2015 bestehende Zusammenarbeit zielt vor allem auf den Wissensaustausch zu den Themen Naturschutz, Hochwasserschutz sowie der Entwicklung von Biosphärenreservaten ab. Auch die Verwaltung des brandenburgischen Teilgebietes nahm an der Vernetzungsveranstaltung im August 2024 teil.

Gemeinsam mit den zehn Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen begleiteten Dr. Meike Kleinwächter vom BUND-Auenzentrum und Elisa Igersheim vom Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg die Exkursion in die niederländischen Schutzgebiete an der Ijssel und der Maas vom 21. bis 23. August 2024.

Ganz im Zeichen des Hochwasser- und Naturschutzes standen die ersten beiden Exkursionstage, die in das Gebiet der Ijssel und des Ijsselmeers führten. Welche wasserbaulichen Maßnahmen sind erforderlich, um extreme Hochwasserereignisse abzumildern und dem Fluss mehr Raum zu geben? Wie gelingt es, Anwohner gut in die Hochwasserschutzplanungen einzubinden? Welche Naturschutzmaßnahmen ermöglichen den Erhalt der biologischen Vielfalt während und nach den Baumaßnahmen? Diese und weitere Fragen konnten mit Mitarbeitenden der örtlichen Wasserbehörden und Staatsbosbeheer erörtert werden.

Am zweiten und dritten Tag wurde der Bogen zum ersten niederländischen UNESCO-Biosphärenreservat, den „Maasheggen“, geschlagen. Das im Südosten der Niederlande, nahe der deutschen Grenze, gelegene Schutzgebiet zielt auf die Erhaltung der strukturreichen Heckenlandschaft am Fluss Maas ab. Die Bewahrung der kilometerlangen Hecken sowie der dazwischenliegenden Wiesen und Weiden ist von großer Bedeutung für viele Pflanzen- und Tierarten, insbesondere Singvögel und Insekten. Gemeinsam mit Mitgliedern des niederländischen Umweltministeriums, der niederländischen UNESCO-Kommission und des Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Fluss-Biosphärenreservaten an Maas und Elbe angeregt diskutiert.

Im Anschluss an die Exkursion unterzeichnete Dirk Janzen, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue, die Kooperationsvereinbarung mit dem Leiter von Staatsbosbeheer, Sylvo Thijsen. Beim geplanten Gegenbesuch an der Elbe in der zweiten Jahreshälfte 2025 plant auch die brandenburgische Biosphärenreservatsverwaltung, in die Kooperation einzusteigen. Die Zusammenarbeit im weltweiten Netzwerk der Biosphärenreservate ist ein wichtiger Aspekt der Aufgaben eines UNESCO-Biosphärenreservats und knüpft an die bereits vor Jahren bestehenden Verbindungen zwischen den Niederlanden und der Elbe an.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 29.08.2024