Wanderfalke

Die Bestände des Wanderfalke (Falco Peregrinus) wurde durch Verfolgung und den Einsatz von verschiedenen Insektiziden (z.B. DDT) in der Vergangenheit stark dezimiert. In Deutschland wurden die niedrigsten Bestände (ca. 50 Brutpaare) Mitte der 1970er Jahre ermittelt. Aufgrund der rasanten Verschlechterung wurde er zum ersten Vogel des Jahres gewählt. Durch Schutzbemühungen konnte sich der Wanderfalke wieder erholen. In Deutschland ist das Vorkommen sehr zerstreut, eine Häufung gibt es im Südwesten. Brandenburg hat einige Vorkommen im Norden, deren Zahl in den letzten Jahren leicht zugenommen hat. 

Er besiedelt sehr vielfältige Lebensräume wobei offenes Gelände und die Nähe zu Gewässern bevorzugt wird. Er kommt im Tiefland und in den Mittelgebirgen vor und meidet auch Küsten und Inseln nicht. Der Wanderfalke ist ursprünglich ein Felsenbrüter, die Nester findet man an Felswänden, Steilküsten und Steinbrüchen. Wo Felsen fehlen brütet er auf Bäumen in Horsten von anderen Greifvögeln und zunehmend auch an hohen Gebäuden. Die Jagd findet in der offenen Landschaft statt. Im Flug erbeutet er fast ausschließlich kleine und mittelgroße Vögel. Dabei stürzt er sich oft von oben auf die Beute und kann dabei sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Ausgewachsene Tiere bleiben den Winter über bei uns. Jungvögel ziehen mehr umher und überwintern oft auf dem Balkan und der Iberischen Halbinsel.

Mit dem Verbot von bestimmten Insektiziden konnte eine weitere Bestandsabnahme verhindert werden. Heute ist der Wanderfalke durch Störungen an den Horsten durch Freizeitaktivitäten gefährdet. Auch die zunehmende Zerschneidung des Lebensraumes durch Zersiedlung, Freileitung und dem Ausbau des Verkehrs wirkt sich negativ aus. Der Wanderfalke ist nach Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Vogelschutzrichtlinie (Anhang I) geschützt.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Kategorien

  • Vögel